Meine Top 6 Tipps für Tel Aviv in Israel

Die Stadt, die niemals schläft, Start-up Mekka in einem Mix aus Tradition und Moderne, Wolkenkratzer neben Beach, ganz klar, ich rede von Tel Aviv, dem wahrscheinlich beliebtesten Wohnort der jungen und hippen Bevölkerung im Nahen Osten.

Tel Aviv, das genau genommen Tel-Aviv-Jaffa heißt, ist aus der antiken Hafenstadt Jaffa und dem ehemaligen Vorort Tel Aviv entstanden. Ihren jetzigen Namen erhielt sie 2 Jahre nach der Gründung des Staates Israel im Jahr 1950. Sie ist nach der Hauptstadt Jerusalem die zweitgrößte Stadt in Israel.

Das Leben in der weltoffenen Metropole am Mittelmeer wird am öftesten mit einer Seifenblase gleichgesetzt: Nahostkonflikt draußen, Normalität drinnen. Dabei wäre der Zusammenprall von moderner, innovativer Atmosphäre und konservativen Traditionen im Land schon genug.

Meine Top Tipps für Tel Aviv, die du dir bei einem Besuch nicht entgehen lassen solltest:

 

1. STREETART TOUR DURCH FLORENTIN

Acht Gesichter von Stars sind an die Wand gemalt
An die Wand gemalte Stars im Stadtviertel Florentin in Tel Aviv

Wer meinem Blog schon länger folgt, hat sicherlich schon bemerkt: ich liebe Streetart. Auf manche graue Wand würd ich mir ein Kunstwerk wünschen. Die kleinen oder großen Kunstwerke bringen Farbe in eine Stadt und machen ganze Stadtviertel ungemein interessanter. Seit ich die Hafengalerie in Linz besucht habe, weiß ich, dass es genau genommen die Murals sind, also große Wandgemälde, die mich am meisten faszinieren. Der perfekte Ort, um in Tel Aviv Streetart zu entdecken, ist Florentin, wo die Stadtverwaltung, so sagt man, beide Augen für die in Israel illegale Kunst, zugedrückt hält.

Früher als armes, unbeliebtes Viertel eher gemieden, hat sich inzwischen die Kreativszene angesiedelt. Unzählige Bars, Kneipen und Kaffeehäuser laden zum Relaxen und Fortgehen ein. Wer die Streetart-Szene des Viertels entdecken will, kann als Do-it-yourself Tour allein auf Entdeckungstour gehen oder an einer der zahlreich angebotenen Touren teilnehmen.

Die Straßennamen Hayyim Ben Attar und Hatserim habe ich in dem Zusammenhang fotografiert – dort müssen besonders schöne oder auch viele Bilder gewesen sein.

 

2. RELAXEN & BADEN AM TEL AVIV BEACH

Das Meer und im Hintergrund sind die Hochhäuser der Stadt zu sehen
Am südlichen Beginn der Strandpromenade von Tel Aviv

Manche sagen Tel Aviv ist ein Kilometer langer Strand am Mittelmeer mit einer Stadt dahinter. So unrecht haben sie nicht. Der Strand in Tel Aviv ist quasi das Herzstück der Stadt – lebendig, fröhlich, mit dem gewissen Etwas und geordnet. Ganz genau, super geordnet: für jeden Lifestyle gibt es einen Stand.

Es gibt einen Strand für SurferInnen und einen anderen für Kite-SurferInnen, einen für religiöse Juden und Jüdinnen mit wechselnden Badetagen je nach Geschlecht, einen für die Szene der Lesben und Schwulen, einen zum Baden mit Hund und einen anderen wiederum zum Spielen beispielsweise von Beachvolleyball oder Matkot, einem Rückschlagspiel, das als israelischer Nationalsport gilt. Dazu kommen noch wöchentliche Events, die ebenso an gewissen Stränden stattfinden: auf dem einen wird getanzt, auf einem anderen musiziert. Klingt irgendwie kompliziert, oder?

Mein Tipp: Wer sich nicht entscheiden kann, sollte einmal den gesamten Strand entlang spazieren, um das richtige Plätzchen für sich – dann eben für den nächsten Tag zu finden.

 

3. ERKUNDUNGSTOUR DURCH DIE HAFENSTADT JAFFA

Eine hellblaue große Tür, rechts ein Fahrrad und eine Palme
Spaziergang durch das Stadtviertel Jaffa

Jaffa bzw. Yafo ist die schon seit der Antike bestehende Ursprungsstadt am südlichen Ende der Strandpromenade gelegen. Und so wie das gesamte Land eine komplizierte Geschichte hat, hat es Jaffa auch. Sie ist so kompliziert, dass ich die Geschichte gern anderen Reisebüchern zu erzählen überlasse. Ungefähr hundert mal wurde sie erobert und wieder verloren und erobert und verloren. Geblieben ist ein deutlicher arabischer Einschlag, der dem Stadtteil seinen eigenen Charme gibt.

Drei Highlights sind für die Hafenstadt Jaffa besonders hervorzuheben:

  • der Flohmarkt
  • Old Jaffa mit seinen schmalen Gässchen voll von Kunstgalerien rund um den Kikar Kedumim Platz und nahe dem HaPisgah Garten mit guter Aussicht
  • der Hafen

 

4. BESUCH AM CARMEL MARKT

Durchgang in einem Markt, links und rechts die Stände, dazwischen ein paar Menschen, die durch den Markt hindurchschlendern
Carmel Markt in Tel Aviv

Ein Besuch des CaRmel Markts, nicht Kamel Markts, ist Pflicht. Es ist ein typischer, orientalischer Shuk (=Markt), wo von frischen Obst und Gemüse, Gewürzen, über Nüsse und vergünstigter DesignerInnenware oder No-name Bekleidung alles gefunden werden kann. Handeln ist angebracht.

Er zieht sich entlang nur einer Staße von der King George Straße bis zur Sheinkin Street. Während im nördlichen Teil die Bekleidung und die Elektronik Abteilung zu finden ist, gibt es alles rund ums Essen im südlichen Abschnitt.

Weitaus günstiger als im Rest der Stadt, lohnt es sich hier zu speisen. Beispielsweise leckere Falafel mit Hummus und Tahin oder ein Shashuka, das israelische Nationalgericht.

 

5. SPAZIERGANG ENTLANG DER RIESIGEN BOULEVARDS

Fahrradstreifen in der Mitte eines leeren Boulevards, der durch eine Baumallee durchführt
Ich bin begeistert, von den Fahrradwegen, die es zum Teil in der Stadt gibt; unbekannter, kleiner (!) Boulevard beim Spazieren durch die Stadt

Der Rothschild Boulevard ist der wohl bekannteste und teuerste Boulevards in Tel Aviv. Ein breiter, multifunktionaler Streifen für RadfahrerInnen und FußgeherInnen befindet sich am Mittelabschnitt. Links und rechts ist ein Fahrstreifen für Autos. Viele der historischen Gebäude sind im Bauhaus bzw. International Style gebaut, in welchem Stil über 4.000 Häuser in der Stadt erbaut wurden.

Wegen der größten Ansammlung von Bauhaus-Häusern weltweit, wurde Tel Aviv 2003 als „Weiße Stadt“ zum UNESCO Weltkulturerbe. Zum Entdecken lohnt es sich einfach durch die Straßen zu spazieren. Um das Kulturerbe zu erhalten, wird fleissig renoviert.

 

6. AUSGEHEN IN DER STADT, DIE NIEMALS SCHLÄFT

Eine violett beleuchtete Tanzfläche in einem Club
Auf einer Privatparty: Zehn Minuten später war die Tanzfläche im Club voll! Und das um 21:30!

In Israel gibt es ein Sprichwort: In Haifa wird gearbeitet, in Jerusalem wird gebetet und in Tel Aviv da wird gefeiert. Die beliebtesten Fortgehareale befinden sich rund um die Allenby und Sheinkin Straße. Florierendes Florentin erfreut sich zunehmender Beliebheit.

Kleine, gemütliche Lokale zum Chillen, Tratschen und Bier trinken gibt es an jeder Ecke! Man muss nur die Augen offenhalten! Ansonsten kann ich das Port Said (Har Sinai Street 5), direkt neben der Hauptsynagoge empfehlen, das wurde mir von unterschiedlichen Personen mehrfach zum Essen und Trinken gehen nahe gelegt (und ich hab es natürlich auch besucht).

 

Tel Aviv ist speziell. Kleiner als man vermuten würde, eine Mischung aus alt, neu und doch irgendwie dazwischen, eine Mischung aus orientalisch und europäisch. Ein wenig hat mich der Mix an Istanbul erinnert, nur ruhiger und weltoffener. Einen Besuch wert? Ja, auf jeden Fall. Auch wenn sich Tel Aviv über eine durchschnittliche Jahrestemperatur von rund 16°C erfreuen kann, empfehle ich einen Besuch im Frühjahr oder Herbst. Im Jänner war es wegen des Windes zum Teil eiskalt und richtige Heizungen gibt es nicht.

Als Abschlusstipp: in Tel Aviv gibt es sehr, sehr, sehr viele Hunde. Kaum ein Straßenzug ist ohne ihre Hinterlassenschaften – also immer aufpassen, wo man hinsteigt! Warst du schon in Tel Aviv und hast Tipps?

 

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Meine private, eigenfinanzierte Israel Reise fand vom 3. bis 11. Jänner 2017 statt. Von alten und neuen FreundInnen unterstützt durch Unterkunft, Tipps & gemeinsamen Unternehmungen. Dankeschön dafür! Thank you very much for all your kindness, Eliran, N. und N.!

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  1. says: Franziska Nazarenus

    Vielen lieben Dank für die wertvollen Tipps. Habe mir deinen Post zu Tel Aviv mit Begeisterung angeschaut. Du hast mir die Reise wirklich erleichtert. Gerade die Tipps zum Carmel Market und Jaffa waren für mich super. :)

    xx Franzi :)